Montag, 17. Februar 2020
Steh auf und geh!
Weltgebetstag 2020 kam aus dem südafrikanischen Land Simbabwe.
Frauen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst ließen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Die Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen, wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben.
Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte, aber verfehlte Reformen. Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.
Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen.
Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement.
In der Pfarrei Heilig Kreuz haben wir solidarisch an unterschiedlichen Orten gebetet und sind so der Aufforderung gefolgt, aufzustehen und einzutreten für die Rechte von Frauen weltweit.
Die Teilnehmenden konnten bewegende Gottesdienst mit beschwingten Liedern, nachdenklichen Texten und zu Herzen gehenden Gebeten an unterschiedlichen Orten in unserer Pfarrei erleben. In Breitfurt, Brenschelbach, Niedergailbach und Walsheim wurde in ökumenischer Gemeinschaft gebetet und gefeiert. Wieder haben sich die Vorbereitungsteams mit viel Engagement und Herzblut eingesetzt und die Brücke zwischen dem fernen Simbabwe und den Dörfern im Bliesgau geschlagen. Hier wie dort leben Christinnen und Christen, die gemeinsam aufstehen und sich für eine bessere Zukunft solidarisieren.
Danke allen, die vorbereitet haben! Danke allen, die teilgenommen haben! Danke allen, die durch ihre Spenden Projekte für Frauen und Mädchen weltweit unterstützt haben.