Freitag, 24. April 2020

Gott vertrauen...

Geborgen in Gott: Bild von Margit Wesely

Schwertlilien: Foto von Gertrud Schwartz

...Gelassenheit finden.

Wir alle leiden unter den derzeitigen Beschränkungen unserer Freiheit und es wird zunehmend schwerer, im täglichen Leben unseren Blick auf das zu richten, was uns zuversichtlich stimmt.
Was wir predigen – Gottvertrauen, Glauben an einen Gott, der uns in schweren Zeiten mit seiner Liebe auffängt – wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt.

Und doch:

Stellen wir uns einmal vor, wir hätten das nicht – den tiefen Glauben an das Gute, Lebensbejahende und Unterstützende?
Oder das Gebet, das uns auch über Abstände verbindet, weil wir wissen, dass wir nicht alleine beten, sondern ganz viele andere mit uns gemeinsam um den Beistand Gottes bitten?

Versuchen wir, auch wenn es schwerfällt, abzuwarten und zu vertrauen, dass alles gut kommen wird, auch wenn wir es jetzt noch nicht sehen können.

„Nur für heute“, so beginnen die zehn Gebote der Gelassenheit, die Papst Johannes XXIII., selbst schon schwer erkrankt, einmal formuliert hat. Sie können uns auch in der gegenwärtigen Situation Hilfestellung geben, uns auf das Heute zu konzentrieren.

„Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage." (Mt 6, 33-34). So lesen wir es auch bei Matthäus in der Bibelstelle "Von der rechten Sorge" (Mt 6, 25-32). Mit diesem Text haben sich Mitglieder des Pfarreirates bei ihrem Visionstag zur Vorbereitung des Pastoralen Konzeptes intensiv beschäftigt. Und es lohnt sich, diesen Text zur Ermutigung noch einmal zu lesen. Vielleicht geben die zehn Gebote der Gelassenheit zusätzlich ganz praktische Hinweise, wie wir jeden Tag besser, leichter und zufriedener bewältigen können?
Suchen Sie das Passende für sich aus. Aber denken Sie daran: Nur für heute!

Die zehn Gebote der Gelassenheit

1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Nur für heute werde ich mit größter Sorgfalt auf mein Auftreten achten. Ich werde niemanden kritisieren, werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern. Nur mich selbst. 

3. Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin - nicht nur in der anderen Welt, sondern auch schon in dieser.

4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass sich die Umstände an meine Wünsche anpassen.

5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit der Stille widmen und Gott zuhören. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, so ist das Horchen auf Gott in der Stille notwendig für das Leben der Seele.

6. Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen. Und ich werde sie niemandem erzählen.

7. Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken verletzt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt. 

8. Nur für heute will ich mir ein genaues Programm vornehmen. Auch wenn ich mich nicht daranhalten werde – ich werde den Tag planen. Ich werde mich besonders vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit. 

9. Nur für heute will ich keine Angst haben. Ganz besonders nicht davor, mich an allem zu freuen, was schön ist – und an die Liebe zu glauben.

10. Nur für heute werde ich fest daran glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten -, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt. 

Gedanken von Wortgottesdienstleiterin Susanne Karl